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DOKUMENTATION: Strajk Kobiet! Haus christlicher Fundamentalist*innen mit Farbe attackiert

(Wir dokumentieren eine Aktion die in den letzten Tagen in Bezug auf queerfeministische Kämpfe in Frankfurt am Main passiert ist. Die Urheber*innen beziehen sich auch auf unsere Kampagne. Wir haben den Text zu der Aktion auf de.indymedia.org gefunden und wollen diesem hier eine Öffentlichkeit geben.)

Wir haben uns entschieden die „Die Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum e.V.“ (TFP) in der Nacht vom 25.2.-26.2.21 mit Farbe anzugreifen. Ein großer Schriftzg „Srtrajk Kobiet!“ verziert nun das Einfamilienhaus, die restliche Wand ist mit Farbkugeln versehen.

Wir hatten viele Gründe für unser Handeln.

Strajk Kobiet bedeutet „Frauenstreik“ und ist der Slogan der Pro-Choice Bewegung in Polen, die gegen die massive Kriminalisierung von Abtreibung und für körperliche Selbstbestimmung kämpft und sich dafür immer wieder wütend und entschlossen die Straßen nimmt. Vor wenigen Wochen ist dort das neue Abtreibungsgesetz in Kraft getreten, das beinahe ein totales Abtreibungsverbot darstellt.

Die Entwicklungen in Polen zeigen, dass die fundamentalistische, extreme Rechte keinesfalls ein Randphänomen der europäischen Gesellschaft ist. Spätestens sobald sie in den Parlamenten sitzen, nutzen die Rechten ihre Macht, um gewaltvolle, unterdrückerische Gesetze zu erlassen.

Antifeministische Kräfte sind ein Teil der weltweiten faschistischen Bedrohung,und unser Kampf für eine feministische Befreiung ist international.

Wir erklären uns solidarisch mit den Kämpfen in Argentinien, Chile, Polen und überall und greifen auch deshalb Abtreibungsgegner*innen in unserer Nähe an.

„Die Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum e.V.“ hat es sich zum Ziel gemacht, die im Namen enthaltenen „Werte“ und damit angeblich verbundene Menschenwürde vor aggressiven Feminist*innen und dem Kommunismus zu schützen. Seine Aktivität besteht hauptsächlich darin rechte Gewalt mit einem christlich-fundamentalistischen ideologischen Grundstein zu unterfüttern. Wir finden, dass der Name und ihr Selbstverständnis  unseren Angriff eigentlich selbsterklärend machen.
Hinter dem Hochhalten des Ideals der christlichen, heterosexuellen Kleinfamilie steckt hasserfüllte Queer- und Homofeindlichkeit, das sollte allen klar sein. Das Propagieren einer Notwendigkeit des Schutzes der Kleinfamilie vor der „gefährlichen Ideologie, die die Ehe ausrottet“(oder „der Diktatur der Toleranz“) legitimiert sowohl individuelle als auch institutionelle Gewalt, wie u.a. das Kriminalisieren von Abtreibungen. Die Fundamentalist*innen zeigen durch ihren Namen, dass ihnen der Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Patriarchat bewusst ist – sie scheinen zu wissen, dass die verschiedenen Unterdrückungsmechanismen einander stützen, dass die Kleinfamilie die Konstrukte von Eigentum und auch so etwas wie „Volk“(und den damit einhergehenden nationalen und rassistischen Konzepten) aufrechterhält und reproduziert auf kosten von Flint*s.(Schaut gerne selbst auf ihrer unglaublich hässlichen Website).Auch wir sehen diesen Zusammenhang, und sehen in unserem kollektiven Widerstand eine Gefahr fürs ausbeuterische System und das Potential eine lebenswürdige Welt für alle zu schaffen. Kampf dem Patriarchat im Namen von Antikapitalismus und Antirassismus! Ebenso in dem angegriffenen Haus (zumindest postalisch) ansässig ist die „Deutsche Vereinigung für eine christliche Kultur“ die in Kampagnen eng mit TFP zusammenarbeitet und Personale Überschneidungen aufweist. Der Verein zeichnet sich vor allem durch seine abtreibungsgegnerische „SOS Aktion für das Leben“ aus, beteiligt sich regelmäßig am „1000 Kreuze Marsch für das Leben“ in Berlin und steht seit Anfang Februar diesen Jahres auch wieder in Frankfurt (bei den sogenannten „40 Tagen für das Leben“) vor Profamilia und belästigt Personen, die das Beratungsangebot dort in Anspruch nehmen. Mit Freude haben wir festgestellt, dass unser „fieser Angriff in der Dunkelheit“ die Antifeminist*innen anscheinend an einem Wunden Punkt getroffen hat! Wie die „SOS Aktion für das Leben“ sehr treffend auf ihrem Blog schreibt, sind wir Teil einer internationalen Bewegung, die täglich breiter, lauter, radikaler und fordernder wird und nicht Halt macht, bis wir uns eine feministische, antikapitalistische Gesellschaft erkämpft haben!

Zum kommenden 8.März, dem internationalen feministischen Kampftag, rufen wir dazu auf unsere Kämpfe zu verbinden und zu stärken! Wir nehmen uns Raum – für unsere Wut, unseren Selbstschutz und solidarische Netzwerke!

Kein zurück zur NORMalität – aus der Krise in die Utopie.

Jin, Jiyan, Azadi!

Gruß und Kuss

Ende der Dokumentation

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Am 8.März auf die Straße!

Kein Zurück zur NORMalität – Aus der Krise in die Utopie!
Am 8. März auf die Straße:
17 Uhr Alte Oper Kundegebung All Gender

18 Uhr FLINTA*-only Demo (damit sind Frauen*, Lesben, Inter*-Personen, Nicht-Binäre Personen, Trans*-Personen, sowie Ageschlechtliche*-Personen gemeint)

Am 8. März werden seit Generationen die patriarchalen Zustände angegriffen. Dieser 8. März findet unter pandemischen Bedingungen statt. Viele von uns wurden vereinzelt und wichtige Räume wie die Liebig34 wurden uns genommen. Trotzdem gehen wir entschlossen auf die Straße, sind laut, verleihen unserer Wut Ausdruck und nehmen uns den öffentlichen Raum. 
 
Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas auf sowieso schon beschissene gesellschaftliche Zustände. Für FLINTA*-Personen bedeutet das eine weitere Einschränkung und Marginalisierung. Personen, die Sorgearbeit leisten, werden mit Homeschooling, Lohnarbeit und Kinderbetreuung mehrfach belastet. Alternative und queere Lebenskonzepte werden in die staatlich vorgegebenen Normen der bürgerlichen Familie als kleinste Zelle gepresst, deren Vorgaben sie per Definition sprengen. Viele Schutzräume sind ausgelastet oder nicht mehr zugänglich. Zudem wird der öffentliche Raum stärker staatlich kontrolliert. Diese verstärkte Kontrolle verläuft entlang bestehender Diskriminierungsformen wie Rassismus, Sexismus, Ableismus, Queerfeindlichlichkeit, sowie Antisemitismus und betrifft damit vor allem BPocs aber auch Wohnungslose, Sexarbeiter*innen und Menschen, die auf andere Art und Weise aus der gesellschaftlichen Norm fallen. 
 
Wir kämpfen für eine Gesellschaft, die Räume schafft, in denen: 
…wir uns vernetzen können, miteinander solidarisch sein können, uns gegenseitig supporten, unsere Kämpfe planen können, aber auch ausruhen können. 
… wir uns überall so bewegen können, wie wir es wollen. 
… wir leben und lieben können, wen und wie wir wollen.
… unsere Stimmen gehört und ernstgenommen werden, an denen wir selbstbestimmt mitreden und mitbestimmen können.
… reproduktive Tätigkeiten und Care-Arbeit solidarisch verteilt und gemeinsam getragen werden.
…in denen wir ein selbstbestimmtes Leben führen können. 
 
Am 8. März und jeden Tag wollen wir uns den öffentlichen Raum nehmen und das Patriarchat stürzen!
Um 18 Uhr, Alte Oper nehmen wir uns gemeinsam und wütend als FLINTA*s die Straße!
#SmashPATRIARCHY #keinzurückzurNORM #8M
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Kampagnen Sharepice

Hier findet ihr das Sharepic für die Kampagne welches ihr gerne auf Socialmedia Kanälen verbreiten könnt.Wir brauchen eure Hilfe um die Kampagne gemeinsam zu füllen und andere darauf Aufmerksam zu machen.

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Faschismus, Familie, Religion: Queerer Widerstand in Polen und Deutschland

Unsere Freund*innen von SUQ (Solidarisch, Unaufgefordert, Queer) machen im Rahmen der Kampagne um den 8.März einen spannenden Vortrag zu Queerem Widerstand in Polen und Deutschland. Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Veranstaltung findet online am 28. Februar um 18 Uhr statt
https://bit.ly/3psQmWi und in englischer Sprache. Hier findet ihr den Veranstaltungstext auf Deutsch, Polnisch und Englisch.

100 Orte in Polen haben sich zu “LGBT-freien Zonen” erklärt. Queers sind
dort nicht willkommen. 2015 kam die PiS-Partei mit fast 40 % der Stimmen
in die Regierung, für die Homo- und Transphobie ein wesentlicher Teil
ihrer Ideologie ist. Trotz dieses politischen Klimas gingen Aktivisten
auf die Straße und schufen öffentliche Protestformen wie die kreative
Veränderung von Denkmälern. In den letzten Jahren gab es auch in
Deutschland einen Aufschwung von Anti-Queer-Netzwerken wie der “Demo für Alle”, bei der rechte und christliche Gruppen bundesweit Protest
organisierten.

In dieser Online-Veranstaltung werden Kollektive aus Polen und
Deutschland über rechte Bewegungen und queeren Widerstand diskutieren.

Mitglieder des queer-feministischen Dorfkollektivs Kopacze
(https://kopacze.space/), solidarisch unaufgefordert queer
(suqpolitix.org) und der Inicjatywa 8 Marca aus Breslau
(https://manifa.wroclaw.pl/) werden über queeres Leben in unseren
Städten sprechen und darüber, wie rechte Bewegungen international auf
ideologischer Ebene verbunden sind. Wir werden diskutieren, wie die
Rolle der Kernfamilie und der Hass gegen LGBTIQ-Menschen ein verwobenes Narrativ konservativer und rechter Bewegungen sind.

Gemeinsam werden wir über das Potenzial des Widerstands über Grenzen
hinweg nachdenken und über Möglichkeiten, queere und feministische
Allianzen über die Veranstaltung hinaus zu schaffen.

* Bildinfo: Die schwarze Madonna mit Regenbogen-Heiligenschein wurde von Elżbieta Podleśna verwendet, um gegen die geschlechtsnegative Haltung der Kirche zu protestieren.

********polksi********

Faszyzm, rodzina, religia: Queerowy opór w Polsce i Niemczech

*Wydarzenie odbędzie się online https://bit.ly/3psQmWi 28 lutego o 18:00
i w języku angielskim.*

100 miejsc w Polsce zadeklarowało się jako “strefy wolne od LGBT”. Osoby
queer nie są tam mile widziane. W 2015 roku do rządu weszła partia PiS z
prawie 40% głosów, dla której homo- i transfobia jest fundamentalną
częścią ich ideologii. Pomimo tego klimatu politycznego aktywiści wyszli
na ulice i stworzyli publiczne formy protestu, takie jak kreatywne
zmienianie pomników. W ostatnich latach w Niemczech nastąpił rozwój
sieci antyqueerowych, takich jak “Demo für Alle” (Marsz dla wszystkich),
gdzie grupy prawicowe i chrześcijańskie organizowały ogólnokrajowe protesty.

Podczas tego internetowego wydarzenia kolektywy z Polski i Niemiec będą
dyskutować o ruchach prawicowych i queerowym oporze.

Członkowie kolektywu Kopacze queer-feminist-village
(https://kopacze.space/), solidarisch unaufgefordert queer
(suqpolitix.org) oraz Inicjatywa 8 Marca z Wrocławia
(https://manifa.wroclaw.pl/) opowiedzą o życiu
queer w naszych miastach i o tym, jak ruchy prawicowe są powiązane
ideologicznie na poziomie międzynarodowym. Będziemy dyskutować o tym, jak rola rodziny nuklearnej i nienawiść wobec osób LGBTIQ są splecionymi narracjami ruchów konserwatywnych i prawicowych.

Wspólnie zastanowimy się nad potencjałem oporu ponad granicami i
sposobami tworzenia queerowych i feministycznych sojuszy poza tym
wydarzeniem.

* fot. info: czarna Madonna z tęczową aureolą została użyta przez
Elżbietę Podleśną, by zaprotestować przeciwko seks-negatywnemu
nastawieniu kościoła.

********English********

Online Event 28.2. 6 pm in english https://bit.ly/3psQmWi
The link will be activated on the day of the event. You don´t have to register for it!

100 places in Poland declared themselves as “LGBT-free zones”. Queers are not welcome there. In 2015 the PiS party was voted into government with nearly 40% of the votes. For them homo-and transphobia are a fundamental part of their ideology. In spite of this political climate activists took the streets and created public form of protest like creatively changing monuments. In the last years Germany witnessed an uprise in anti-queer-networks like the “Demo für Alle” (March for all) were right and christian groups organised nationwide protest.

In this online event collectives from Poland and Germany will discuss right movements and queer resistance.

Members of Kopacze queer-feminist-village collective (https://kopacze.space/), solidarisch unaufgefordert queer (suqpolitix.org) and the Inicjatywa 8 Marca from Wroclaw (https://manifa.wroclaw.pl/) will talk about queer life in our cities and how right movements are connected internationally on an ideological level. We will discuss how the role of the nuclear family and hate against LGBTIQ people are an intertwined narrative of conservative and right movements.
Together we will think about the potential of resistance across boarders and ways of creating queer and feminist alliances beyond the event.

* pic info: the black Madonna with rainbow halo was used by Elżbieta Podleśna to protest the sex-negative attitude of the church.