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Redebeitrag von Dona Carmen zum 8.März Deutsch/Spanisch

Publicamos el discurso del Grupo Dona Carmen. Lo aclararon en nuestra manifestación que era solamente para MLINTA*. Abajo está la tradución del aleman.

Wir veröffentlichen den Redebeitrag von Dona Carmen, den eine Person am 8.März auf unserer FLINTA*-Only demo hielt. Da der Redebeitrag simultan überetzt wurde, seht ihr erst die Spanische und dann unten die übersetzte Deutsche Version.

———ESPANOL———–

Queridas amigas y colegas,
Me llamo Naomi. Trabajo como trabajadora sexual en Frankfurt.
Doña Carmen me pidió que hablara aquí. Me alegro de hacerlo. Porque
quiero dar voz a las muchas colegas que no están aquí en este momento.
Hoy hace exactamente 359 días que se cerraron los burdeles de Frankfurt.
Son 359 días de incertidumbre. Miedo y temor a que una pueda financiar su
sustento y el de sus familiares. Muchas de nosotras solicitamos el Hartz IV
con la ayuda de Doña Carmen. Pero – qué digo – esto a menudo no es
suficiente para vivir ni para morir.
Por eso muchas de mis colegas siguen trabajando en algún lugar en
condiciones muy precarias. En condiciones en las que la higiene, nuestras
condiciones de trabajo y nuestra seguridad no son las mejores, por no decir
más.
Por eso exigimos que podamos volver a trabajar en condiciones normales
en las casas del Bahnhofsviertel.
Hace una semana y media salimos a la calle y marchamos por el
Bahnhofsviertel con la reivindicación „Solidarios contra el cierre – Abran los
burdeles“.
Aún éramos pocas, pero hacíamos mucho ruido. Teníamos ollas y sartenes
con nosotras. Eso funcionó bastante bien. Sin embargo, las casas siguen
cerradas. ¿Pero por qué, realmente?
● El sexo no está prohibido en Alemania. Sólo cuando se trata de sexo de
pago, de repente está prohibido.
● ¿Hay alguien que ha demostrado que transmitimos más infecciones que
otras personas que tienen relaciones sexuales? Que yo sepa, no.
● ¿Trabajamos en supermercados con colas de gente en las cajas?
Eso sería nuevo para mí.
●¿ En los burdeles la gente se agolpa como lo hace en el metro? No que yo
sepa.
●¿Vivimos y trabajamos juntas en un burdel como los alojamientos
colectivos, o como en las fábricas de carne y las fábricas de hielo?
Nada de eso! Cada una de nosotras trabaja en su propia habitación.
Y tenemos contacto uno a uno con nuestros clientes.
Además, los burdeles tienen planes de higiene, hay condiciones
higiénicas y mayor seguridad.Entonces, ¿por qué debemos seguir trabajando en hoteles, albergues, en los
pisos privados de los clientes o forzosamente en la calle, cuando ni siquiera
queremos hacerlo, y cuando todo el mundo sabe que esto puede servir para
todo menos para proteger la salud?
Por eso decimos: ¡Devuélvannos nuestros derechos!
► ¡Queremos el derecho a trabajar en condiciones dignas!
► Queremos el derecho a elegir si trabajamos en un burdel, en un
apartamento o en la calle.
► ¡Queremos el derecho a ejercer nuestra profesión sin acoso!
¡Dejen de vigilarnos y multarnos cuando trabajamos en la calle!
► Queremos tener derecho a un acceso fácil a los servicios del
departamento de salud: y eso voluntario, anónimo y gratuito.
¿Es mucho pedir? Creo que no.
Por eso les pido que apoyaran estas reivindicaciones. Debemos apoyarnos
mutuamente, no importa cuál sea nuestra ocupación, ni cómo o con quién
tengamos relaciones sexuales. Esto lo determinamos nosotras mismas.:
¡My body my choice!
¡No sólo hablemos de solidaridad, practiquémosla!
Por ello, me gustaría invitarles a todas: Si hasta el jueves 25 de marzo las
casas no han reabierto, demos otro paseo por el Bahnhofsviertel. Con ollas y
sartenes.
Nos encantaría que se unieran a nosotras.
Y después tendremos sopa de patatas. Así que:
Jueves, 25 de marzo, 4 p.m. / Encuentro en Doña Carmen, Elbestrasse
41.
Gracias por dejarme hablar y por escucharme.

 

————DEUTSCH———–

Liebe Freundinnen, liebe Kolleginnen,
mein Name ist Naomi. Ich arbeite in Frankfurt als Sexarbeiterin.
Doña Carmen hat mich gebeten, hier zu sprechen. Das mache ich
gerne. Denn ich möchte auch den vielen Kolleginnen eine Stimme
geben, die gerade nicht hier sind.
Heute sind es genau 359 Tage her, dass die Bordelle in Frankfurt
geschlossen wurden. Das sind 359 Tage Existenzunsicherheit. Bangen
und Zittern, dass man seinen Lebensunterhalt und den seiner
Angehörigen finanzieren kann. Viele von uns haben mit Unterstützung
von Doña Carmen Hartz IV beantragt. Aber – was sage ich euch – das
reicht oft nicht zum Leben und nicht zum Sterben.
Deshalb arbeiten viele meiner Kolleginnen unter sehr schlechten
Bedingungen irgendwo weiter. Unter Bedingungen, in denen es um die
Hygiene, um unsere Arbeitsbedingungen und um unsere Sicherheit nicht
immer zum Besten bestellt ist – um es mal vorsichtig auszudrücken.
Deswegen fordern wir, dass wir wieder unter regulären Bedingungen in
den Häusern im Bahnhofsviertel arbeiten können.
Vor anderthalb Wochen sind wir daher auf die Straße gegangen und
unter der Forderung „Solidarisch gegen den Lockdown – Öffnet die
Bordelle“ durchs Bahnhofsviertel gezogen. Wir waren noch wenige, aber
wir waren verdammt laut. Wir hatten Töpfe und Pfanne dabei. Das hat
ganz gut funktioniert. Trotzdem sind die Häuser nach wie vor zu. Aber
warum eigentlich?
● Mir ist nicht bekannt, dass in Deutschland Sex verboten ist.
Nur wenn es Pay-Sex geht, dann ist er plötzlich verboten.
● Hat jemand nachgewiesen, dass wir mehr Infektionen übertragen als
andere Menschen, die Sex haben? Meines Wissens nicht.
● Arbeiten wir etwa in Supermärkten mit Menschenschlangen an den
Kassen? Das wäre mir neu.
● Drängeln sich Menschen im Bordell wie in S- und U-Bahnen?
Nicht, dass ich wüsste.
● Leben und arbeiten wir im Bordell etwa dicht an dicht wie in
Sammelunterkünften, wie in Fleisch- und in Eisfabriken?
Keineswegs. Jede von uns arbeitet dort in einem eigenen Zimmer.Und zu unseren Kunden haben wir überschaubare 1:1-Kontakte.
Auch gibt es für Bordelle Hygienepläne, es gibt angemessene
hygienische Bedingungen und größere Sicherheit.
Warum sollen wir also weiterhin in Hotels, Hostels, in Privatwohnungen
der Kunden oder gezwungenermaßen auf der Straße arbeiten, wenn wir
das gar nicht wollen und wenn jeder weiß, dass das allem dienen mag,
nur nicht dem Schutz der Gesundheit?
Deshalb sagen wir: Gebt uns endlich unsere Rechte zurück!
► Wir wollen das Recht auf Arbeit unter angemessenen
Arbeitsbedingungen!
► Wir wollen das Recht selbst zu bestimmen, ob wir im Bordell, in der
Wohnung oder auf der Straße arbeiten!
► Wir wollen das Recht ohne Schikanen unserem Beruf nachzugehen!
Hört auf, uns mit der Polizei zu überwachen und Bußgelder zu
verhängen, wenn wir auf der Straße arbeiten!
► Wir wollen das Recht auf einfachen Zugang zu Angeboten des
Gesundheitsamts: und zwar einen freiwilligen, anonymen und
kostenfreien Zugang.
Ist das etwa zu viel verlangt? Ich denke nicht.
Deshalb bitte ich Euch, diese Forderungen zu unterstützen.
Wir sollten uns gegenseitig unterstützen – egal welcher Tätigkeit wir
nachgehen und egal wie und mit wem wir Sex haben. Das bestimmen
wir selbst: My body, my choice!
Lasst uns nicht nur von Solidarität sprechen, lasst sie uns auch
praktizieren.
Deshalb möchte ich Euch alle einladen: Sollte bis Donnerstag, den
25. März, die Häuser nicht wieder geöffnet sein, machen wir erneut
einen Spaziergang durchs Bahnhofsviertel. Mit Töpfen und Pfannen.
Wir würden uns freuen, wenn ihr dabei seid!
Und anschließend gibt es Kartoffelsuppe. Also:
Donnerstag, 25. März, 16 Uhr / Treffpunkt Doña Carmen, Elbe 41.
Danke, dass ich hier sprechen durfte und dass ihr mir zugehört habt!

 

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Streiktag – kein zurück zur Normalität – von der Krise in die Utopie – 8. März 2021. Redebeitrag von R.I.S.E

Wir veröffentlichen einen Redebeitrag von R.I.S.E, den die Gruppe am 8.März 2021 auf der FLINTA*-Only Demo von uns hielt.

Streiktag – kein zurück zur Normalität – von der Krise in die Utopie –
8. März 2021

Hallo, wir sind von R.I.S.E. Das steht für Raum für Information und
selbstbestimmte Entscheidungen, ein Bündnis das sich für die
Unterstützung von Menschen einsetzt, die sich überlegen einen
Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen.
In diesem Kontext werfen wir folgende Frage auf:
Wie können wir gegen den Status quo angehen und welche Formen des
Protestes sind möglich? Dafür wollen wir auf die weltweiten
feministischen Kämpfe für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch schauen.

In Irland lebende Menschen, mussten jahrzehntelang und bis 2019 noch ins
Ausland fahren, um einen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu können.
Irland hatte damit eine der restriktivsten Gesetzeslagen dazu weltweit.
Das ist jetzt vorbei! Vor zwei Jahren wurde das Gesetz per Referendum
gekippt, was allen Menschen nun erlaubt legal einen Abbruch durchführen
zu lassen. Grund für die Erneuerung der Gesetze waren unter anderem
organisierte Proteste feministischen Gruppen über social media. Die
Bewegung entstand aus einem missglückten Schwangerschaftsabbruch, bei
dem die schwangere Person ums Leben kam. Heute ist Irland sogar eins der
wenigen europäischen Länder, das Telemedizin bei
Schwangerschaftsabbrüchen erlaubt, was bedeutet, dass der
Schwangeschaftsabbruch mit Tabletten zu Hause und auch ohne Besuch in
einer Arztpraxis geschehen darf.
Aber auch Außerhalb von Europa gibt es große Fortschritte. So waren in
Argentinien seit 1920 Schwangerschaftabbrüche verboten und wurden mit
bis zu 4 Jahren Gefängnis bestraft. Seit Jahren kämpfen feministische
und queerfeministische Aktivist*innen in Argentinien für eine
Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Ihr Kampf, ihre
unermütliche Forderung und ihr unerschütterlicher Mut haben zum Erfolg
geführt. Am 30.12.2020 entscheidet der Senat, Schwangerschaftsabbrüche
bis zur 14. Woche zu legalisieren. Und nicht nur das, sogar die Kosten
werden vom öffentlichen Gesundheitssystem getragen, sodass ein Abbruch
für alle Menschen, die schwanger werden können, zugänglich ist.
Die Entwicklungen in Argentinien geben uns Hoffnung. Sie zeigen uns,
dass Massenbewegungen und politischer Aktivismus wirksam sein können.
Während Länder wie Irland und Argentinien ihre Gesetzeslage zur
Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen zunehmend lockern, hält die
deutsche Gesetzgebung nach wie vor an der bestehenden Rechtslage fest.
Diese stellt nach § 219a StGB sogar das Bereitstellen von Informationen
über einen Schwangerschaftsabbruch unter Strafe. Im Zusammenhang mit dem
Fall „Kristina Hänel“ und ihrer Verurteilung, ist die Frage nach der
tatsächlichen „Rechtmäßigkeit“ dieser aus der NS-Zeit stammenden
Vorschrift allerdings wieder verstärkt in den gesamtgesellschaftlichen
Diskurs vorgedrungen und mit der Änderung des § 219a StGB erstmals
wieder tatsächlich in Bewegung geraten.
Dies wollen wir als RISE nutzen, um dem Aufruf von Menschen wie Kristina
Hänel zu folgen und selbsständig breit über Schwangerschaftsabbrüche zu
informieren. Als Menschen, die keine Abbrüche anbieten ist das hier auch
legal. So wollen wir regional eine Struktur aufbauen, welche
niedrigschwellige Unterstützung in jeglicher Hinsicht anbietet und einen
Raum zum Erfahrungsaustausch, Solidarisieren und Vernetzen öffnet.
Überregional wollen wir uns vernetzen mit all den anderen Bewegungen die
für die selbe Sache kämpfen, um den Gesamtzustand mit politischer
Schlagkraft zu ändern.

Daher fordern wir heute und jeden Tag bis sich die Lage für Schwangere
bessert:
– Die Streichung von §218 und §219a!
– Die selbstverständliche Selbstbestimmung über den eigenen Körper!
– Die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, raus damit aus
dem Strafgesetz!
– Freien Zugang zu Informationen für Betroffene und in der medizinischen
Lehre!
– Schwangerschaftsabbrüche müssen zur Grundversorgung gehören!

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Queer-/feministische Kämpfe in Polen: Redebeitrag von Cioca Frania am 8.März

Wir veröffnetlichen hier einen Redebeitrag von der Gruppe Cioca Frania, die diesen Redebeitrag am 8.März auf unserer Kundgebung hielt.

Hallo wir sind von der neu gegründeten Gruppe Cioca Frania (zu deutsch
etwa: Tante Franzi).

Wir haben uns als Reaktion auf die Proteste, die seit Oktober 2020 in
Polen stattfinden gegründet. Unser Hauptfokus ist es, Schwangere aus
Polen bei Schwangerschaftsabbrüchen zu unterstützen.

Dabei sind wir nicht allein. Es gibt inzwischen ein Tanten-Netzwerk aus
5 Tantengruppen außerhalb Polens, angefangen hat alles mit Ciocia Basia
in Berlin, die ihre Arbeit jetzt schon gut 5 Jahre machen. Und auch ihr
könnt unterstützen, mit Geld oder solidarischen Handlungen. Sprecht uns
dazu gern an.

Aber werfen wir einen Blick auf die Situation in Polen:
Bereits 1993 wurde das Recht auf Schwangerschaftsabbruch im Rahmen des
sogenannten „Kompromisses“ bis auf wenige Ausnahmen abgeschafft. Allein
der Begriff „Kompromiss“ war schon damals eine Zumutung: es war ein
Kompromiss zwischen der fundamentalischen Position der Kirche und
konservativen Politiker*innen. Dabei wurden viele Millionen Stimmen, die
sich für die Beibehaltung des liberalen Rechts eingesetzt haben, einfach
ignoriert. 1998 wurde zusätzlich das Recht auf Schwangerschaftsabbruch
aus sozioökonomischen Gründen gestrichen.

Im Oktober letzten Jahres wurde Abtreibung aufgrund tödlicher oder
unheilbarer Fehlbildungen des Fötus für verfassungswidrig erklärt. Somit
darf nur noch abgetrieben werden, wenn das Leben der Schwangeren in
Gefahr ist oder der Schwangerschaft eine Straftat zugrunde lag. Das
Recht, einen Schwangerschaftsabbruch legal vorzunehmen wurde somit real
gesehen endgültig abgeschafft, da ca. 98% der noch offiziell
stattfindenden Abtreibungen aus dem nun verbotenen Grund durchgeführt
wurden.

In erschreckender Kontinuität verschieben religiöse
Fundamentalist*innen die Grenzen immer weiter, um Reproduktionsrechte
einzuschränken.

Aber es wäre zu einfach, das alles nur auf Fundis zu schieben. Die sind
nicht vom heiteren Himmel gefallen.

Die Grundlage für solche Grenzverschiebungen ist eine Gesellschaft, die
ihren Sexismus und ihre Rollenverteilungen so sehr internalisiert hat,
dass es für den größeren Teil selbstverständlich ist, dass Frauen* die
Mutterrolle als Lebensziel und -inhalt zusteht. Eine Rolle, für die auch
mal ein bisschen körperliches und seelisches Leid in Kauf genommen
werden muss. Die ungewollt Schwangere für ihren Wunsch nach
Selbstbestimmung verurteilt und stigmatisiert. Die Ärzt*innen
hervorbringt, die aus sogenannten Gewissensgründen Untersuchungen und
Behandlung, wie z.B. die Pille danach, ablehnen.

Es braucht eine Kirche, die so sehr in den Staat eingebettet ist, dass
keine offizielle Veranstaltung, kein Wahlkampf, keine Eröffnung eines
verdammten neuen Autobahnabschnittes ohne priesterliche Anwesenheit
möglich scheint. Es wundert nicht, dass der Staat den
Religionsunterricht an Schulen finanziert, während sexuelle Aufklärung
dämonisiert, oder bestenfalls auf das patriarchale Familienmodell
beschränkt wird.

Schließlich braucht es zynische Politiker*innen, die alles für ihren
Machterhalt tun würden. Dieser Machterhalt scheint in einer weitesgehend
konservativen politischen Landschaft nur mit der Unterstützung der
Kirche möglich zu sein. Und diese fordert den Schutz des sogenannten
ungeborenen Lebens. Daraus resultiert eine widerliche Gesetzgebung, die
Schwangere um jeden Preis zwingt, ihre Schwangerschaft auszutragen um
sie nach der Geburt mit ihrem Problem alleine zu lassen. Es ist eine
Politik, die ernsthaft darüber nachdenkt, Einrichtungen zu schaffen, in
denen Schwangere den tödlich geschädigten und nicht überlebensfähigen
Fötus in sich wachsen lassen können, bis er von selbst herauskommt.
Zumindest soll dort ein ruhiges Kämmerlein angeboten werden, in dem die
Frauen* danach ein bisschen weinen können.

Auf all das hatten Menschen in Polen im Oktober 2020 keinen Bock mehr.
Es folgten landesweite Proteste, die in ihrer Größe und Intensität
unglaublich schienen. Menschen von jung bis alt gingen sogar in der
tiefsten Provinz auf die Straße. Zum ersten Mal seit fast 20 Jahren
waren Risse in das Monolit diesen sogenannten „Kompromisses“ zu sehen.

Es ist zu früh um zu sagen, wie nachhaltig die Veränderung ist. Die
Proteste sind nach einem halben Jahr in ihrer Weite abgeflaut, die
Debatte fokussiert sich wieder auf „realistische“ Forderungen, alte
weiße Männer sind als Kommentatoren der politischen Wirklichkeit wieder
an ihren Platz zurückgekehrt. Es wird gönnerhaft die Erarbeitung eines
„vernünftigen“ Kompromisses diskutiert. Vorschläge, der Etablierung
eines dem deutschen ähnlichen Modells spalten die größte
Oppositionspartei.

Es ist noch ein langer Weg zu gehen, aber es gibt Hoffnung: noch nie war
unter den jungen Menschen die Ablehnung gegenüber der Kirche und die
Unterstützung linker Ideale so groß. Es ist vielleicht nur eine Frage
der Zeit, bis Veränderung möglich ist. Bis dahin sind wir als Ciocia
Frania und auch alle andere Gruppen aus dem Tanten-Netzwerk da, um
Schwangere in Not zu unterstützen.

Schließlich sei auch noch eine Sache gesagt. Es ist einfach, betroffen
nach Polen zu schauen und das alles ganz schlimm zu finden. Aber auch
hier in Deutschland gibt es Fundis und alte Säcke, die Frauen* ihre
Entscheidungsfreiheit nehmen wollen. Auch hier gibt es trotz aller
Fortschritte noch klare Vorstellungen von „Mann“ und „Frau“ sein. Auch
hier gibt es einen antifeministischen Backlash. Und auch hier ist
Abtreibung nicht legal, die Strafe wird gnädigerweise ausgesetzt.

Nichts ist gegeben, alles muss verteidigt und erkämpft werden. Wir sind
da, um euch dabei zu unterstützen. Wir führen diesen Kampf mit euch,
niemand soll den Weg zur körperlichen Selbstbestimmung allein gehen
müssen.
Für das Recht auf Abbruch, gegen religiösen Terror, weg mit 218 StGB!

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Feministische Kämpfe verbinden! Raus zum 8.März!

Am 8. März 2020 zogen über 100.000 Frauen in einer kraftvollen Demonstration auf den Zocalo, den Platz vor dem Regierungspalast in Mexiko Stadt. Die Demonstration wurde angeführt von Müttern ermordeter Mädchen und Frauen. In Mexiko und weltweit erheben sich Frauen, um ihrer Wut und ihrem Protest gegen Frauenmorde, Gewalt an Frauen, Ausbeutung, Unterdrückung und Patriarchat Ausdruck zu verleihen. Heute, ein Jahr später, ein Jahr in dem sich die mexikanische Politik nicht verändert hat und Frauen weiterhin für ihr grundlegendes Recht auf Leben und Unversehrtheit kämpfen müssen, hat sich der Präsident im Regierungspalast verbarrikadiert!
Das Lied ‚Canción Sin Miedo‘ (Lied ohne Angst) von Vivir Quintana wurde an diesem Tag auf dem Zocalo gesungen und hat sich seitdem zu einer Art feministischer Hymne entwickelt. Anbei findet ihr eine Version mit deutschen Untertiteln (VIELEN Dank an das Medienkollektiv Frankfurt!).
In der Hoffnung auf kraftvolle Aktionen am morgigen 8. März, getragen von der Wut gegen kapitalistische Ausbeutung, Rassismus und Patriarchat und in Vorfreude auf gemeinsame Kämpfe über den 8. März hinaus!
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Kampagnenaufruf: آب

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Kampagnenaufruf: Türkçe

NORMALİTEYE GERİ DÖNÜŞ YOK – KRİZDEN ÜTOPYAYA

Bu yılki 8 Mart günü özel bir konumdadır. Geçtiğimiz yıl sosyal sistemimiz tarafından durdurulamayan küresel bir pandemi ortaya çıktmıştı.

Bu pandemi süresi içersinde de kendi ağlarımızı kurmak, örgütlenmek ve karşılıklı fikir yoğunlaşma imkanlarını bulunmak için yollar bulmak istiyoruz.

Bu da „NORMALİTEYE GERİ DÖNÜŞ YOK – KRİZDEN ÜTOPYAYA“ başlıklı kampanyamız çerçevesinde gerçekleşin. Bu kampanyamıza sizler özgün bir şekilde eylem ve içerik önerileriniz ile katılım sağlaya bilirsiniz.

Herkes bu konuda karşılıklı ve feminist bir fikir birliği altında kampanyaya katılım sağlamaya ve kapitalist konumu kınamaya davetlidir.

Nasıl mı?

Pencerenize sloganlar içeren afişler asın, kriz mekanlarında eylemler düzenleyin, normalite ve ütopya üzerine yazılar yazın, afişler asın, el ilanlarını posta kutularına atın, mitingler düzenleyin, #keinzurückzurNORM gibi Hashtag`leri kullanın.

Kamu alanını işgal edin, renkli, yaratıcı, sesli veya sessiz.

Özellikle FLINTA terimi üzerinden ne algıladığınızı gösterin!

Bu konuda yoğun katılımınızı bekliyoruz!

Bu normaliteyi birlikte kabul etmeyelim ve özgürleştirici fikirler ile buna karşı duralım.

Bizler normaliteye geri dönüş istemiyoruz. Bizler krizden çıkıp ütopyaya geçmek istiyoruz.

1. NORMALİTE

Çok sayıda siyasetçiler „en kısa zamanda normaliteye“ geri dönmek istediklerini söylüyorlar. Fakat orda bahsedilen „normalite“ baskıya ve eşitisizliğe dayanıyor.

Özerk ve özgürleştirici direnişin her şekli baskıcı yöntemler ile yok edilmeye çalışılıyor. Fakat bizler yılmayacağız ve mücadelemize devam edeceğiz.

BU NORMALİTE ŞİDDET İÇERİKLİDİR – NORMALİTEYE GERİ DÖNÜŞ YOK

2. KRİZ

Korona krizinden bu yana kapitalist sistemimizdeki kȃrların insan hayatından daha önemli olduğunu tekrar gösterdi.

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Workshops – „We look out for each other“

 
WORKSHOPS ZU INTERVENTIONEN& EMPOWERMENT GEGEN RACIAL PROFILING UND RASSITISCHE POLIZEIBRUTALITÄT
Im Hinblick auf die Wochen um den 8.03, den queer-feministischen Kampftag, und 15.03, den internationalen Tag gegen Polizeigewalt bietet das Feminismusreferat zwei Workshops mit Copwatchffm an.
 
 
In unseren Workshop wollen wir gemeinsam mehr über Interventions- und Handlungsmöglichkeiten lernen, Erfahrungen teilen und weitere Strategien entwickeln:
•    Wie kann jede*r Einzelne von uns im Alltag bei rassistischen Polizeikontrollen intervenieren?
•    Was sind meine Rechte gegenüber der Polizei und wie kann ich mich wehren/kritisch beobachten?
•    Wie können wir uns vor der Polizei schützen, besser aufeinander aufpassen und uns gemeinsam gegen polizeiliche Übergriffe wehren?
09. März 2021, 16:00 bis 20:00 Uhr: Workshop für Betroffene. Das Ziel ist eine Bestärkung und ein souveräner(er) Umgang mit Polizei im Alltag. Wir öffnen sicherere Räume, um über das Erlebte, Gefühle und Geschichten in den Austausch zu kommen und Umgangs- und Überlebensstrategien miteinander zu teilen. Gemeinsam überlegen wir, wie Strategien aussehen und umgesetzt werden können, um Racial Profiling kollektiv etwas entgegenzusetzen.
 
11. März 2021, von 16:00 bis 20:00 Uhr: Workshop für Zeug*innen und solidarische Unterstützer*innen.
Wir legen den Schwerpunkt auf solidarische Handlungsmöglichkeiten, überlegen wie Solidarität in unterschiedlichen Situationen aussehen kann und schärfen das Bewusstsein für mögliche Folgen unterschiedlicher Herangehensweisen bei der Unterstützung von Betroffenen. Dabei berücksichtigen sowohl die Positionierung als auch zur Verfügung stehende Ressourcen von Zeug*innen vor, während und nach der akuten Situation.
 
Rassistische Polizeikontrollen gehören für viele Menschen zum Alltag. Menschen stehen aufgrund von bestimmten rassifizierten Merkmalen, wie Hautfarbe, Religion, Sprache oder einer „anderen” Herkunft im Visier polizeilichen Handelns. Sie erleben oft unbegründete Pass- und Personenkontrollen in Bahnhöfen und Flughäfen, auf dem Weg zur Schule, zur Arbeit oder nach Hause. Racial Profiling und rassistische Polizeigewalt endet oft genug auch tödlich und trifft nicht nur junge Schwarze Männer und Männer of Color. Vielmehr sind gerade Personen, die mehrere Diskriminierungen gleichzeitig erleben besonders gefährdet von rassistischer Polizeigewalt und deren Folgen, wie z.B. arme, geflüchtete und von der Gesellschaft be_hinderte Frauen, LGBT*IQ und People of Color.
 
 
Aufgrund der Corona-Hygienmaßnahmen findet die Veranstaltung digital statt.
 
Anmeldung bis zum bitte per Mail an folgende Adresse: feminismus@asta-Frankfurt.de
 
Wir freuen uns auf Euch, let‘s look out for each other!
 
#keinzurückzurNORM
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Feministisches Streikkollektiv – Das ist unser Platz!

Das ist unser Platz!

Während einige die Corona-Krise als „Stillstand“ oder „Auszeit im Home-Office“ erleben, verschärfen sich für die Sorgearbeitenden in Krankenhäusern, Senior*innenheimen, Kitas, für die ambulant, bezahlt und unbezahlt Pflegenden, für die Betreuenden und Fürsorgenden die ihnen schon lange bekannten Krisen. Die Krisen, die wir schon seit Jahren unter Pflegenotstand, Care-Krise, „Betreuungslücke“ usw. kennen. Erst mit der Pandemie wird augenscheinlich deutlich, dass die Gesellschaft auf ein funktionierendes System für Gesundheit und Sorge umeinander angewiesen ist. Zumindest Berufe aus diesen Bereichen gelten jetzt als „systemrelevant“ – als wären sie es erst durch die Pandemie geworden!

Beklatscht und mit Dank bedacht sollen sie werden. Doch statt echter Wertschätzung herrschen weiterhin Überlastung, Unterfinanzierung, Personalmangel, niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen. Ein Großteil der hier Beschäftigten sind Frauen* und Queers; darunter insbesondere auch migrantische Personen, die die weiße Schein-Emanzipation an vielen Stellen erst ermöglichen. Je prekärer der Job, desto größer der statistische ‚Frauenanteil‘. Ihre* Arbeit wird nicht angemessen gewürdigt oder entlohnt. Und auch im privaten Raum wird die unbezahlte Sorgearbeit Frauen, Lesben, intergeschlechtlichen, nicht-binären, trans und ageschlechtlichen Personen (FLINTA*) zugeschrieben und überlassen – all denjenigen, die unter patriarchalen Verhältnissen am meisten leiden und deren Sein und Sorgen ausgebeutet werden.

In der Krise zeigt sich das, was schon lange klar sein sollte: Sorge-Arbeit betrifft uns alle und geht jede*n von uns etwas an! Wer zieht die Kinder auf, wer pflegt die Kranken, wer schenkt Freund*innen ein offenes Ohr und wer sorgt sich um die Unversehrtheit unserer Umwelt? Wer hat wie Zugang zu Versorgung? Und wer sorgt eigentlich für jene, die für uns sorgen?

Während Woche um Woche Maßnahmen verhängt werden, die eine baldige Rückkehr zum „Normalzustand“ ermöglichen sollen, sagen wir: Wir wollen nicht zurück zum bisherigen Normalzustand –  wir wollen grundlegende Veränderung. Wir fordern unseren Platz ein! Wir fragen, wem gefällt und wem nützt dieser Normalzustand, der auf der Ausbeutung von Arbeiter*innen, der rassistischen Ausgrenzung von Schwarzen und People of Color, der patriarchalen Unterdrückung aller, die sich nicht in das binäre Geschlechtersystem einordnen wollen oder können, und der Ignoranz gegenüber Reproduktionsarbeit beruht? Wir streiken! Das ist unsere Gesellschaft, das ist unser Platz!

Wir fordern Platz für Sorge in dieser Gesellschaft, denn die Krise zeigt uns, dass der „Normalzustand“ auf der Missachtung der Sorgetragenden basiert. Bezahlte und unbezahlte Sorge muss in ihrer systemrelevanten und gesellschaftstragenden Bedeutung anerkannt und aufgewertet werden. Wir brauchen politische Bedingungen, die – auch in Krisenzeiten – die Sorge füreinander sichern und als gemeinsame Aufgabe aller gestaltbar machen – und das jenseits kapitalistischer Logiken.

Zum diesjährigen internationalen Frauen*kampftag am 8. März möchten wir – das feministische Streikkollektiv FFM – uns mit all jenen solidarisch zeigen, die Tag für Tag diese Sorgearbeit leisten, von der wir alle abhängig sind. Am 8. März 2021 werden wir zwischen 15:30 – 17:00 Uhr an der Hauptwache unseren Streikposten aufstellen und zeigen: Das ist unser Platz! In dieser Zeit seid ihr eingeladen, vorbeizuschauen, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsam für mehr Sichtbarkeit der Sorgearbeit – und von wem sie wie verrichtet wird – im öffentlichen Raum einzustehen. Wir schaffen einen Patz für Information und Kampf, wir hören Beiträge und Erfahrungen aus dem (Care-)Alltag, wir versammeln Stimmen von Care-Arbeitenden, die wir in unserer Aktionswoche vom 1.-7. März bei kämpferischen Mittagspausen in unterschiedlichen Betrieben gesammelt haben.

Wir verstehen uns als Teil transnationaler feministischer Kämpfe, wir sind organisiert im bundesweiten F*Streik-Bündnis, mit unserer diesjährigen symbolischen Platzbesetzung unterstützen wir außerdem die bundesweite Kampagne von CareRevolution „Ein Platz für Sorge“und nicht zuletzt schließen wir uns kollektiv um 17 Uhr der Kundgebung (all gender) an der Alten Oper und um 18 Uhr der Demo (FLINTA* only) an und rufen gemeinsam „Kein Zurück zur NORMalität – aus der Krise in die Utopie“.

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Feministisches Graffiti am Main #Mackerklatschen

Wir dokumentieren hier eine Aktion die uns zugesendet wurde:
Angesichts des immer näher rückenden 8. März waren ein paar FLINTA*S in Frankfurt unterwegs und haben noch einmal deutlich gemacht, dass wir uns diese ganze patriarchale Scheiße, der wir jeden Tag ausgesetzt sind, nicht mehr gefallen lassen! Wir wollen kein zurück zum Normalzustand! Wir holen uns unsere Räume zurück und wir kriegen jeden einzelnen von euch! #MackerMassaker 
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queerfeministische Grafittis zum 8.März

Wir dokumentieren hier eine Aktion die uns zugesand wurde.
Hast du auch eine queer-/feministische Aktion gemacht? Dann schick sie uns doch gerne als Mail an queerfeministconnectionffm(at)riseup.net

In der Nacht vom 3. auf den 4. März sind im Zuge der Kampagne #KeinZurückzurNORMalität ein paar Verschönerungen in Frankfurt aufgetaucht. Solidarisch und widerständig für einen queerfeministischen Wandel! Nur noch 3 Tage bis zum 8. März! Wir sehen uns auf der Straße! #SolidaritätheißtWiderstand